Umbau und Sanierung eines Gebäudes im Denkmalschutz
Basel, Schweiz
Wettbewerb 2019
Planung 2019 - 2025
Ausführung 2023 - 2025
Basel, Schweiz
Wettbewerb 2019
Planung 2019 - 2025
Ausführung 2023 - 2025
AXA Anlagestiftung, Zürich, Schweiz
Herzog & de Meuron, Basel
Ausschreibung und Ausführungsplanung ffbk Architekten, Basel
Drees & Sommer, Basel
Milad Amini, Taylan Beyazşahin, Moritz Dinn, Rosanna Dottolo, Heike Egli-Erhart, Martin Erfurt, Oliver Fricke, Patrick Gressler, Fabian Hug, Anna Iorha, Fabio Pesavento, Béla Rehor, Nico Ros, Dario Ruff, Sali Sadikaj, Cynthia Sanchez, Sander van Baalen, Christoph Wallhorn, Manuel Wehrle, André Weis, Ann-Christin Westkamp
Das Gebäude der ehemaligen Hauptpost befindet sich im Zentrum von Basel, direkt über dem unterirdischen Birsigkanal. Ursprünglich im 14. Jahrhundert als Kaufhaus errichtet, beherbergte es ab dem 19. Jahrhundert die Post. Das Gebäudeensemble besteht aus unterschiedlichen Bauteilen verschiedener Epochen. Während die äussere Erscheinung weitgehend erhalten blieb, wurden im Inneren über Jahrzehnte zahlreiche bauliche Veränderungen vorgenommen. Teile der Anlage, wie die Fassade aus Sandstein und die Schalterhalle im Erdgeschoss mit ihren schlanken, neugotischen Gusseisenstützen und Wandmalereien, stehen seit 2002 unter Denkmalschutz.
Die Sanierung erfolgte unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Vorgaben und sorgfältiger Bestandsanalysen. Spätere Ein- und Umbauten wurden zurückgebaut, um die ursprünglichen Strukturen freizulegen. Die Tragstruktur wurde schrittweise analysiert. Aufgrund fehlender Bestandsunterlagen für manche Bereiche musste der Zustand vieler Bauteile direkt vor Ort sondiert und dokumentiert werden.
Die statische Bewertung erfolgte mittels systematischer Erfassung der vorhandenen Bauteile und Prüfung auf Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit nach aktuellen Normen. Ein zentrales Thema war die Erdbebenertüchtigung, die über die gesamte Gebäudehöhe vom zweiten Untergeschoss bis zum vierten Obergeschoss umgesetzt wurde. Besondere Herausforderungen ergaben sich zudem aufgrund der engen innerstädtischen Platzverhältnisse und des alten unterirdischen Jahrhunderte alten Birsigkanals.
Das neue Nutzungskonzept sieht eine öffentlich zugängliche Passage im Erdgeschoss vor. Ein überdachter Innenhof bringt Tageslicht in die Gebäudetiefe und verbindet diesen Bereich mit der Schalterhalle. In der Schalterhalle selbst sowie im Zwischengeschoss entstehen ca. 1'500 m² Raum für Verkauf, Dienstleistungen und Gastronomie. In den oberen Geschossen sind rund 5'000 m² Büroflächen vorgesehen. Der Anbau aus den 1950er Jahren wird durch ein Attikageschoss mit Terrasse und umlaufender Verglasung ergänzt.
Die Bauarbeiten umfassen den gleichzeitigen Rück- und Neubau einzelner Bauteile, darunter die Entkernung, die Sanierung der Kanalisation, der Einbau zweier neuer Treppenhäuser sowie vier Liftschächte und Steigzonen. Zusätzlich wurden Decken verstärkt und lokal ertüchtigt. Im Trakt Gerbergasse übernimmt ein neues Betontreppenhaus die statische Aussteifung des Altbaus.
Aufgrund der innerstädtischen Lage, der beengten Platzverhältnisse und der teilweise unbekannten Bausubstanz war ein koordinierter, schrittweiser Umgang mit Bestand und Neubau erforderlich. Der Grundsatzentscheid, möglichst viel von der bestehenden Bausubstanz zu erhalten, war nicht nur aus denkmalpflegerischer Sicht relevant, sondern trägt auch zur Reduktion des Materialverbrauchs bei.